Ehrenamtliche von mehr als 30 Vereinen und Verbänden der Region nahmen am Mittwoch an einer Online-Infoveranstaltung der SPD-Bundestagsabgeordneten Elisabeth Kaiser teil. Mit den Vorständen der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) sprachen sie darüber, wie Vereine von der neu gegründeten Stiftung beraten und gefördert werden können.
“Mein Format ‘Politik trifft Vereine’ fand zum ersten Mal digital statt. Ich bin begeistert vom großen Interesse der Ehrenamtlichen und den vielen positiven Rückmeldungen”, freut sich die Abgeordnete. “Die Veranstaltung hat gezeigt, wie vielfältig das Engagement in Ostthüringen ist. Gleichzeitig wünschen sich die Ehrenamtlichen deutlich mehr Unterstützung, gerade bei Themen wie Digitalisierung oder Fördermittel-Anträgen. Da kommen die Angebote und Förderungen der Stiftung genau zur richtigen Zeit”, ist Kaiser vom Ansatz der DSEE überzeugt.
Zu Beginn ihrer Veranstaltung erläuterte Kaiser den Teilnehmer:innen, welches Ziel der Bund mit der Errichtung der neuen Stiftung verfolgt: das ehrenamtliche Engagement und seine Strukturen sollen mit konkreter Beratung und Förderung gestärkt werden, gerade in strukturschwachen oder ländlichen Räumen. “Besonders in ländlich geprägten Regionen wie Ostthüringen leistet das Ehrenamt einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt in den Gemeinden. Das Jahr 2020 ist auch für die Engagierten ein absolutes Ausnahmejahr. Deshalb ist es richtig, dass die DSEE zum Auftakt ihrer Arbeit einem Schwerpunkt auf die Digitalisierung von Vereinen und Initiativen legt”, unterstreicht die SPD-Abgeordnete, die vor Kurzem in den Stiftungsrat der DSEE berufen wurde.
Im zweiten Teil von “Politik trifft Vereine — digital” stellten die beiden Gründungsvorstände Katarina Peranić und Jan Holze die Angebote der DSEE vor. Die in Neustrelitz angesiedelte Stiftung baut derzeit ein Service- und Kompetenzzentrum auf, welches Beratungs- und Qualifizierungsangebote unterbreitet und Vereine aktiv bei der Digitalisierung begleitet. Das erste Förderprogramm der DSEE für 2020 war mit 20 Millionen Euro ausgestattet und nach Auskunft der Vorstände zehnfach überzeichnet. Insgesamt wurden rund 12.500 Anträge eingereicht.
Zum Ende der Veranstaltung nutzten die Gäste die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben. Demnach wird die Stiftung nächstes Jahr auf ihrer Homepage eine Übersicht über bestehende Förderprogramme online stellen (https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/engagement-und-ehrenamt/). Einig waren sich alle Teilnehmer:innen, dass dieser besondere Austausch untereinander fortgesetzt werden soll. Sowohl die Stiftungsvorstände Katarina Peranić und Jan Holze als auch Gastgeberin Elisabeth Kaiser unterbreiten allen Aktiven das Angebot, sich mit ihnen über angedachte Projekte auszutauschen und u.a. gemeinsam Möglichkeiten der Förderung zu suchen.
Hintergrund:
Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) ist ein zentrales Ergebnis der 2018 eingesetzten Kommission “Gleichwertige Lebensverhältnisse”. Diese hatte zum Ziel, Maßnahmen zu entwickeln, welche Strukturschwächen in ländlichen Räumen, Regionen und Städten in allen Bundesländern wirkungsvoll bekämpfen und bei den Herausforderungen des demografischen Wandels unterstützen.
Im November 2019 wurden im Abschlussbericht der Kommission zwölf zentrale Maßnahmen definiert. Dazu gehören neben u.a. dem flächendeckenden Ausbau des Breitband-und Mobilfunknetzes, gezielten Investitionen in den ländlichen Raum auch die Prämisse, dass sich Bundesbehörden gezielt in vom Strukturwandel betroffenen Regionen ansiedeln. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Stärkung des Ehrenamts und seiner Strukturen.
Mit 15 Mitarbeiter:innen ist die Stiftung im Juli 2020 gestartet und soll bis auf 75 Angestellte wachsen. Im kommenden Jahr wird die DSEE Haushaltsmittel in Höhe von 30 Millionen Euro zur Verfügung haben, um Förderprogramme auflegen und ihre Beratungsangebote ausbauen zu können.