Ostthüringer besuchen ihre SPD-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser ein Jahr nach der Wahl in den Bundestag

„Es wächst zusammen, was zusammen gehört“. Was ist aus dieser 1989 gestellten Prognose des damaligen SPD-Chefs Willy Brandt nach 28 Jahren deutscher Einheit geworden?

Diese Frage stellte die Geraerin Elisabeth Kaiser, seit einem Jahr SPD-Bundestagsabgeordnete, bei ihrer jüngsten Rede am 27. September zum Stand der Deutschen Einheit im Bundestag. Über Bus-Mikrofon konnten wenig später auch die 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Berlin-Fahrt, zu der Elisabeth Kaiser interessierte Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Wahlkreis 194 eingeladen hatte, die aufgezeichnete Rede verfolgen. Viele fanden sich darin bestätigt, dass die Einheit nicht allen Menschen im Osten der Republik nach 28 Jahren eine erfolgreiche Bilanz gebracht hat.
So nannte die 31-jährige SPD-Politikerin die durch jähen Arbeitsplatzverlust nach der Wende ausgelöste Abwanderung von über 35 000 Geraern einen schmerzhaften Einschnitt, der ihrer Heimatstadt den Großstadtstatus gekostet hat und viele Lebens- und Berufsbiografien bis heute beeinflusst. Die Angleichung der Lebensverhältnisse von Ost und West betrachte sie daher als ihren Auftrag. Dies bekräftigte sie auch vor ihren Gästen aus Gera, den Landkreisen Greiz, Altenburger Land und Saalfeld-Rudolstadt, die als Höhepunkt der dreitägigen politischen Bildungsreise nicht nur die Bundestagsdebatte verfolgten, sondern auch von ihrer Ostthüringer Abgeordneten empfangen wurden.
Interessiert stellten sie ihr viele Fragen, die von der Disziplin der Abgeordneten, über Abläufe der Arbeit im Bundestag bis zur Auswirkung der Maaßen-Affäre auf die Arbeit in der höchsten Volksvertretung reichten. Im Gespräch mit ihren Gästen betonte Elisabeth Kaiser, wie wichtig ihr offene und kritische Meinungen der Menschen ihrer Heimat und ihres Wahlkreises seien. „Durch diese Praxisnähe wollen und müssen wir Abgeordneten Einfluss darauf nehmen, dass Gesetze, die hier in Berlin verabschiedet werden, den Wählerinteressen des entsprechen.“
An den Tagen zuvor hatten die Ostthüringer den Berliner Fernsehturm besucht, bei einer Stadtrundfahrt durch ausgewählte Stadtbezirke wie Kreuzberg, Schöneberg oder Prenzlauer Berg aktuelle Probleme der Gentrifizierung hautnah erlebt. Bei einem Informationsgespräch im Bundesrat erfuhren sie Wissenswertes über dessen Geschichte und Aufgaben. Zum Programm gehörte der Besuch der Gedenkstätte der Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen, eine Führung im Sender rbb (Radio Berlin Brandenburg), eine Diskussionsrunde im Willy-Brandt-Haus und ein Rundgang durch die erschütternde und mahnende Ausstellung „Topografie des Terrors“ zu NS-Verbrechen.
Elisabeth Kaiser, die Kuratoriumsmitglied der Bundeszentrale für politische Bildung ist, betonte vor ihren Gästen, wie wichtig in einer sich polarisierenden Gesellschaft mit gefährlichen nationalistischen und rassistischen Tendenzen die politische Bildung ist. Sie bat die Vertreter ihres Wahlkreises darum, nicht nur selbst das Gespräch mit ihr zu suchen und Politik aktiv und demokratisch mit zu gestalten, sondern auch andere dazu zu ermuntern.

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