Kaiser und Kolbe im Gespräch über Ziele und Chancen des neuen sozialen Arbeitsmarktes

Diese Woche lud die Geraer SPD-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser zu einem Fachgespräch zum Sozialen Arbeitsmarkt in die Fischer Academy in Gera.
Gemeinsam mit ihrer Bundestagskollegin und Arbeitsmarktexpertin Daniela Kolbe, dem Leiter des Jobcenters Enrico Vogel und dem Inhaber einer Altenburger Reinigungsfirma, Mike Lenk, sprach Kaiser über die Ziele und Wirkung des Teilhabechancengesetzes, das in der vergangenen Woche im Bundestag beschlossen wurde.

Nachdem die Gastgeberin Elisabeth Kaiser die Gäste über die sozial- und arbeitsmarktpolitischen Neuerungen der Regierungskoalition in Berlin informiert hatte, führte die Leipziger Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe das Publikum in die inhaltlichen Details zum Thema Sozialer Arbeitsmarkt ein.
„Arbeit ist eine wichtige Voraussetzung, dass Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Mit dem sozialen Arbeitsmarkt sorgen wir dafür, dass möglichst viele Personen, die lange ohne Arbeit waren, wieder eine Anstellung bekommen – und zwar zum Tariflohn. Das ist wichtig für die soziale Absicherung, vor allem im Alter. Arbeit gibt Menschen aber auch Selbstbestätigung und stärkt die Selbstbestimmung. An einem Arbeitsplatz hängt auch Würde und eine Zukunft“, so die Ostthüringerin Kaiser. Sie sei sich sicher, dass das Teilhabechancengesetz eine spürbare Wirkung entfalten wird.
Die SPD-Arbeitsmarktpolitikerin Daniela Kolbe berichtete von Bürgergesprächen in ihrer Heimat. Sie sprach von Menschen, die sich von einer Förderung zur nächsten hangelten und nie wirklich angekommen sind. „Wenn dagegen ein Unternehmer wie Herr Lenk vier, fünf Jahre investiert, um Menschen heranzuführen, löst das einen Prozess bei den Betroffenen aus. Sie fühlen sich wertgeschätzt und werden selbstbewusst.“ Die geborene Schleizerin Kolbe sitzt seit 2009 für ihren Leipziger Wahlkreis im Bundestag.
„Dieses Gesetz kommt zur richtigen Zeit“, bestätigte der Geschäftsführer des Jobcenters Gera, Enrico Vogel. Er zeigte sich zufrieden mit der Ausgestaltung des Gesetzes, da es viele Beschäftigungsarten einbeziehe und mit seinem Fokus auf Coaching einen nachhaltigen Ansatz verfolge.
Der Geschäftsführer der Altenburger ALDUS GmbH, Mike Lenk, habe in der Vergangenheit überwiegend positive Erfahrungen mit Langzeitarbeitslosen gemacht. „Die langfristige Förderung ermöglicht es mir, mehr Zeit in die Menschen investieren zu können.” Lenk findet deshalb auch gut, dass die neue Regelung mit dem so genannten Coaching eine besondere Betreuung der Menschen umfasst, wenn diese nach langer Arbeitslosigkeit im Betrieb anfingen. Denn es sei schwierig, eigenes Personal langfristig für die Integration ehemaliger Langzeitarbeitsloser bereitzustellen, das auf die individuellen Bedürfnisse eingehen könne.
Anwesende Gäste wie Roswitha Schmeller und Sascha Neudert von Geras städtischer Beschäftigungsgesellschaft Otegau nutzten die Gelegenheit, ihre Sicht auf das Gesetz zu erklären sowie von ihren Erfahrungen zu berichten. Der Vize-Landrat des Altenburger Landes, Matthias Bergmann, bedankte sich bei den beiden Abgeordneten für ihren Einsatz bei der Neuregelung der Förderung von Langzeitarbeitslosen.
Nach dem Ende der Diskussion nutzten alle Anwesenden die Chance, sich bei einem Imbiss weiter auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. „Ich danke allen Experten und Gästen für ihre Beteiligung und ihr Interesse an unserer Veranstaltung. Es wird nicht die letzte dieser Art gewesen sein“, verspricht Elisabeth Kaiser.
Zum Gesetz
Das im Jahr 2019 in Kraft tretende Teilhabechancengesetz soll die Zahl der Langzeitarbeitslosen verringern. Personen, die in den letzten sieben Jahren mehr als sechs Jahre Leistungen wie Arbeitslosengeld-II bezogen haben, werden bei einer Festanstellung in den ersten beiden Jahren zu 100 Prozent gefördert. In den darauf folgenden Jahren wird die Förderung um je 10 Prozent verringert. Für Personen, die mindestens zwei Jahre keine Anstellung hatten, erhalten Betriebe, Kommunen und andere mögliche Arbeitgeber eine 75- bzw. 50-prozentige Förderung aller Lohnkosten. Hinzu kommt ein berufs- und lebensbegleitendes Coaching, welches die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern soll.

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